Anleitung: Quests

Eine "Quest" ist mehr als eine Question. Es ist eine "tiefe Frage", eine fragende Suche, eine forschende Sehnsucht nach Sinn. Tiefe Fragen lassen sich nicht schnell beantworten. Sie sind Ausgangspunkte für lange Wege der Erkundung. Und indem wir diese Wege gehen, lernen wir auch uns selbst besser kennen.
 

Die Frage nach dem Wo

Viele, die sich mit Religion oder Spiritualität beschäftigen, wünschen sich Antworten. Sie möchten über sich erfahren, woher sie kommen, wohin sie gehen und warum alles, was ist, so ist, wie es ist. Manchmal wird dabei übersehen, dass Gott gar nicht so häufig Antworten produziert, sondern eher Fragen stellt. Die allererste Frage, die Gott an uns Menschen richtet, lautet: "Wo bist du?". Gott fragt nach dem Wo, der Verortung.
 

Suche nach innerer Verortung

Wenn sich Menschen heutzutage in Meditation und Achtsamkeit üben, dann geht es dabei genau um diese Frage: Wo bist du? Dein inneres Wo ist dein kreativer Raum, aus dem heraus Handlungsimpulse entstehen. Wer bei sich anwesend und in sich zu Hause ist, hat einen Ausgangspunkt für alles Weitere. So ist es möglich, ohne das Gefühl von Fremdsteuerung stimmig im Außen zu wirken.
 

Bei sich zu Hause sein

Wenn Gott einen Menschen sucht, richtet er an ihn die lautlose Frage "Wo bist du?". Unser Körper ist zwar ein Wohnraum des Heiligen Geistes, häufig sind es aber wir, die nicht bei sich zu Hause sind. Unsere Gedanken sind dann zerstreut und wir verlieren uns in der Außenwelt. Unser Bewusstsein ist zerfleddert und hat sich verwirrt. Gott jedoch ist schon längst da. Um mit Gott in Kontakt zu kommen, braucht es Stille und innere Sammlung.
 

Fragen öffnen für mehr

Wer fragt, lernt. Tiefe Fragen öffnen das Bewusstsein für eine Welt jenseits des Sichtbaren. Sie sind wie Lichtungen in einem dichten Wald voller Antworten. In der Bibel gibt es viele Fragen. Jesus fragt: "Was willst du, dass ich dir tun soll?" Und Leute, die ihm zuhören, fragen: "Was muss ich tun, um gerecht zu werden?" oder: "Wie oft soll ich vergeben?" oder: "Wer ist der?"
 

Kirche als Antwortgeberin?

Seit vielen Jahrhunderten versteht sich die Kirche als Antwortgeberin. Weil ihre Antworten in heutiger Zeit vielfach als irrelevant erlebt werden, bemüht sie sich, "die Fragen" der Menschen zu verstehen. So versucht sie, erneut relevant zu werden. Das ist ein aussichtsloses Unterfangen. In Zukunft werden "Alexa, Siri und Co" die Aufgabe übernehmen, passgenaue Antworten zu geben.
 

Lernen, tiefe Fragen zu stellen

Deswegen: Was wäre, wenn die Aufgabe von Kirche darin bestünde, tiefe Fragen zu stellen? Was, wenn christliche Gemeinschaften Räume werden, in denen komplexen Suchbewegungen nachgespürt wird? Tiefe Fragen befreien uns aus penetrant-zwanghafter Oberflächlichkeit. Es sind Fragen nach dem Guten, dem Wahren und dem Schönen. Und: Nur wer sich Gottes "Wo bist du?"-Frage aussetzt, kann antworten: "Herr, hier bin ich."
 

Bring deine Quest ein

Wenn dir eine "tief-komplexe Frage" (= Quest) in den Sinn kommt und du sie gerne mit anderen erörtern möchtest, bist du bei zukunftspilgern.de genau richtig. Klicke dafür oben rechts auf das "+"- Menü und dann auf "Neu: Quest | Lab". Trage einen aussagekräftigen Titel ein und erläutere deine Frage. Speichere deine Einträge unten auf der Seite. Anschließend können sich Interessierte diesem (potenziellen) Lab zuordnen. Sobald ausreichend Leute zusammen sind, kann ein Starttermin (= Loop) verabredet werden.