Der Standard-Zyklus eines Labs

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Standardzyklus eines Labs

 

Der Standard-Zyklus eines Labs dauert ca. 30 Tage. Während dieser Zeit trifft sich das Pilger-Team mindestens dreimal. In den Zwischenzeiten wird auf persönlicher Ebene weiter über die Quest nachgedacht.
 

Die Funktion eines Labs
Ein Lab erfüllt eine doppelte Funktion. Als Erstes führt es jede:n Teilnehmende:n in einen inneren Reflexionsprozess in Bezug auf das gewählte Thema. Diese Reflexion wird angereichert durch die verschiedenen Perspektiven der anderen Mitpilger:innen. Ziel ist es, dass jede Person sich über ihre eigenen Denkvoraussetzungen klar wird und mögliche Korrekturen vornimmt.

Als Zweites liefert jedes Lab äußerlich sichtbare Ergebnisse in Form von kleinen Verschriftlichungen: Am Ende eines Zyklus ist jede:r herausgefordert, seine/ihre persönliche Antwort auf die gewählte Ausgangsfrage (= Quest) zu formulieren (= Snapshot). Alle Antwortversuche sind Entwürfe und Markierungen auf dem Denkweg. Sie haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sind Ausgangspunkte für weitere Überlegungen.
 

Öffnen und Konkretisieren
In der ersten Hälfte eines Labs geht es darum, die eigene Sichtweise in Bezug auf die zu bearbeitende Quest zu weiten und aufmerksam auf die Perspektiven und Anmerkungen der anderen zu hören. Ziel ist es, einen breiteren Horizont zu gewinnen und auf neue Ideen zu kommen.

In der zweiten Hälfte werden dann die einzelnen Denkspuren zusammengeführt und gebündelt. Es gibt kein allgemeines Ergebnis der Gruppe, sondern jede:r sucht für sich nach einer tragfähigen Zwischen-Antwort. Ziel ist dabei nicht eine objektive Richtigkeit, sondern das Benennen der eigenen Lösungsvorschläge.
 

Die sieben Hauptabschnitte
Der Standard-Zyklus eines Labs umfasst sieben Schritte: Vier Phasen und drei Loops. Die Phasen sind mit Buchstaben bezeichnet, die Loops mit Zahlen.

  • Phase A) Formieren
    In der ersten Phase findet sich das Lab zusammen. Dieses geschieht über die Website. Ordne dich demjenigen Lab zu, bei dem du mitmachen möchtest und sieh dir an, wer sonst noch mitmacht. Mit allen Interessierten werden dann ein Starter-Loop-Meeting und zwei Folgetermine abgestimmt.
     
  • Loop 1) Verbinden
    Beim ersten Treffen geht es um ein kurzes Kennenlernen der anderen Pilgrims und um dein Interesse an der Quest. Darüber hinaus wird eine erste Sichtung des Themenfeldes vorgenommen und die Aufgabenstellung geklärt. Abschließend gibt es eine Erklärung, wie man sich auf der Website beteiligen kann.
     
  • Phase B) Erkunden
    Zwischen dem ersten und dem zweiten Loop gibt es eine Recherche-Phase. Jede:r hält Ausschau nach Gedanken und Materialien, die die zu bearbeitende Quest ergänzen und erweitern. Persönliche Notizen werden als Note hochgeladen. Allgemeines Material geht in den Doc-Pool.
     
  • Loop 2) Vertiefen
    Beim zweiten Zoom-Meeting werden die verschiedenen Perspektiven auf die Quest zusammengetragen. Jede:r ist herausgefordert, möglichst viele Aspekte einzubringen auf die Gefahr hin, dass es unübersichtlich wird. Durch Rückfragen können Gedanken vertieft werden.
     
  • Phase C) Klären
    Zwischen dem zweiten und dritten Loop besteht die Aufgabe daran, sich innerlich zu sammeln und zu klären, was speziell mir an einer möglichen Antwort wichtig ist. Gedankenschnipsel, die in meiner Pilger:innen-Chronologie erscheinen sollen, lade ich als Note hoch. So können auch andere an meinem Weg teilhaben und darauf reagieren.
     
  • Loop 3) Entwerfen
    Der dritte Loop bringt Linien zusammen. Jede:r versucht, eine eigene Antwort auf die Quest zu geben und sie anderen zu erläutern. Die anderen hören aufmerksam zu. Durch wohlwollende Rückfragen kann die eigene Antwort noch weiter durchdacht werden.
     
  • Phase D) Formulieren
    In dieser letzten Phase wird es konkret. Die abschließende Aufgabe besteht darin, mit bewusst gewählten Begriffen und Formulierungen die eigene Antwort zu verschriftlichen. Das kann anstrengend sein. Aber gerade durch diese Selbstvergewisserung werden manch nebulöse Gedanken in eine sichtbare Gestalt überführt.

Dieser ganze Lab-Loop-Prozess ist iterativ angelegt. Nachhaltiges Lernen verläuft spiralförmig. Dabei ist wichtig zu verstehen: Jeder Pilgerweg unterscheidet sich von denen der anderen. Deswegen geht es nicht darum, andere zu bewerten. Vielmehr dient die Gruppe dazu, mich in meinen Überlegungen konzentriert zu halten und mich herauszufordern, andere und neue Antworten zu finden.

Anhang